Ein Fest für die Hefe

Endlich war es soweit. Die Vorfreude auf dieses Dinner stieg mit jeder Woche. Denn die Tickets für dieses Geschmackserlebnis rund um das Thema Hefe wurden schon lange vorher angeboten. Das ausverkaufte Event im Rahmen der Eat Berlin, die bereits seit 7 Jahren stattfindet war wahrhaftig etwas ganz besonderes.

Das ganz besondere Dinner fand im wunderschönen „Hotel am Steinplatz“ in Berlin Charlottenburg statt. Nach einem Begrüßungssekt wurden uns die Gastgeber des Abends, die Küche und die Sommelière vom Weingut Schloss Vollrads vorgestellt.

Das 5-Gänge Menü wurde mit vier kleinen Würfeln bestehend aus Entenleber, Johannisbeerholz und Sauerteig eröffnet. Begleitet wurde diese Komposition von einem Riesling Kabinett. Dieser war einzeln verkostet sehr sehr süß und schwer mit deutlichen Pfirsich-Noten, in Kombination mit der Leber entwickelte sich diese Süße allerdings zu einer tollen Würze.

Nach einer längeren Wartepause, die durch einen Vortrag der Sommelière über das Weingut überbrückt wurde, kam der zweite Gang. Ein Schüsselchen bestehend aus marinierten Schwarzwurzelstücken, Quitte, Paprika und obenauf ein Löffel gefrorener Wasserkefir. Dazu wurde der Riesling Edition serviert. Sehr angenehm erfrischend und trockener als sein Vorgänger. Wird der Wein etwas wärmer, entwickelt sich eine leichte Schärfe.

Vor dem Hauptgang gab es ein Röllchen von der geflämmten Makrele in einer Cidre Consommeé. Diese war ziemlich sauer. Daher fand ich die Kombination mit einer säuerlichen Pfirsich Maracuja Weisse von North Coast Brewing, die fast an Gummibärchen erinnerte ein bisschen unglücklich gewählt. In der Nase waren der typische Stallgeruch einer Weissen in Kombination mit Noten Von Dosenpfirsich und Dosenmandarine. Allein getrunken war das Bier allerdings sehr lecker. Möchte ich super gern noch mal im Sommer auf dem Balkon in der Abendsonne genießen. Die starken Fruchtaromen in Kombination mit der feinen Säure, die man auch von der Maracuja selbst kennt machen diese leichte Weisse zu einem tollen Erfrischungserlebnis. Auch der Wein, ein Riesling Alte Reben, harmonierte meiner Meinung nach nicht ganz perfekt. Auf meiner Zunge wirkte der Wein in Kombination mit der Consommeé stumpf und leicht bitter. Allein war der Wein allerdings sehr lecker und auch mein Favorit an dem Abend. Ein schwerer Wein mit Noten von Trockenobst und Blumen.

Der Hauptgang setzte sich aus Wildmedaillon auf fermentierten Rotkohlsud und Kartoffelwürfel mit einem Topping von gerösteter Hefe. Auch zu diesem Gang gab es wieder eine Wein- und Bierbegleitung. Der Wein war stark mineralisch und hatte starke Noten von Feuerstein. Das Bier war ein belgisch Style Ale von North Coast Brewing mit de klangvollen Namen Brother Thelonious auch aus Kalifornien mit einer tollen roten Farbe. Benannt wurde das Bier nach einem Jazz Musiker der leider schon verstorben ist. Ein teil des Erlös gehe wohl an wohltätige Zwecke, eine schöne Sache wie ich fande. Das Bier hat feine Noten von Johannisbeertraubenzucker, ist sehr röstig und malzig und hat die typischen Hefenoten von belgischen Bieren.

Den krönenden Abschluss bildete eine Kombination aus Champignons, Walnuss, Hefe und schwarzem Trüffel. Dazu gab es einen Riesling Spätlese. Dieser erinnerte sehr stark an Eiswein.

Ein super interessantes Event mit spannenden und neuen Kombinationen. Ich freue mich auf das Programm der Eat Berlin im nächsten Jahr.

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