Wurst und Bier in der Markthalle Neun

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Heute waren wir bei „Wurst und Bier“ in der Markthalle Neun in Berlin Kreuzberg. Dabei haben sich verschiedene Fleischer, Metzger und Brauereien an einem Ort versammelt. Ihr konntet dort verschiedene Tastings buchen oder euch einfach selber durchprobieren. Bezahlen tut ihr dort mit einem Jeton-System und auch Gläser leiht ihr euch gegen einen Pfand von 2 Euro aus.

Wurst finde ich eher verwirrend im Titel, denn abgesehen von ein Paar Salamis gab es eher Fleisch, also Braten, Pulled Pork oder Rippchen. Probiert haben wir die Burger von Kumpel und Keule (Absolute Empfehlung!), Rippchen und Pulled Pork mit leckeren hausgemachten Saucen von Big Stuffed Smoked BBQ (ziemlich trocken) gegessen.

Bier haben wir auch einiges probiert, da man sich auch für 1 Jeton (entspricht 1€) 0,1l ausschenken lassen konnte. Da mir letztens das Tomatenbier von Freigeist Bierkultur, Pirate Brew und Orca Bräu auf Instagram aufgefallen ist, musste ich das zuerst probieren. Ob Bier und Tomate zusammen passt fragt ihr euch? Ja, definitiv! Löscht dafür zuerst den Gedanken von Tomatensaft, denn damit hat das Bier rein gar nichts zu tun. Der Geruch ist süßlich und fruchtig, welche Frucht kann ich leider gar nicht so beschreiben. Riecht aber schon mal sehr ansprechend. Geschmacklich hat es die Säure der Tomate aber nicht den Geschmack. Dafür tauchen wie bei der Bloody Mary feine pfeffrige und Chili-Noten im Rachen auf. Sehr lecker, unbedingt probieren!

Da ich ein kleines Verpackungsopfer bin ziehen mich außergewöhnliche Etiketten und verrückte Namen magisch an. Je verrückter der Titel, umso interessierter bin ich. Bei dieser Veranstaltung hatte ich somit gar kein Problem etwas zu finden. Wenn „Cookie Monster“ mal kein verrückter Titel für ein Bier ist. Auch dieses Bier von Inne Beczki aus Polen war himmlisch. Das Chocolate Stout riecht nach Schoko, Vanille, Sahne und einem Hauch künstlicher Melone und wenn man es etwas stehen lässt entwickelt es sich zu köstlichem Sckokoeis. Erinnert stark an Baileys in der Belgian Chocolate Edition, brennt nur nicht so stark wie der Likör. Ein Traum!

Hier mussten wir wegen der ansprechenden Titel eine zweite Runde einlegen. Ich musste noch die Kiwi Gose probieren. Auch mega lecker. Super frisch, nur leicht säuerlich dafür sehr fruchtig und man erahnt wirklich die Kiwi. Sehr angenehm war der fehlende Geschmack von nassem Lappen/Ziegenstall, welcher typisch für Sauerbier ist.

Die nächste Station war Rockmill. Auch hier musste ich zwei mal hin, da mich alles ansprach. In der ersten Runde haben wir das Vanilla Cookie Pale Ale probiert. Deutlich frischer, fruchtiger und leichter als das „Cookie Monster“. Aber es ist ja auch ein Pale Ale und kein dunkles Stout mit 7,8 Promille. In der Nase hat man die himmlische Kombination aus tropischen Früchten und Vanille cookie dough. Es schmeckt angenehm süß und überhaupt nicht bitter. Beim stehenlassen entwickelt sich eine leichte Bitternote und das Vanillearoma ist nicht mehr so mild teigig, sondern eher wie die herbere Vanilleschote.

In der zweiten Runde musste ich noch das Florida Rider Passion Fruit IPA probieren. Sehr starke Noten von frischer Maracuja in der Nase und auf der Zunge. Sehr erfrischend, kaum bitter und mit einer schon starken Säure bei dem es einen schon den Kiefer zusammenzieht. Trotzdem kann man nicht aufhören zu trinken, da der Geschmack sehr lecker ist und ich Maracuja liebe.

Eine durchaus sehr überraschende Geschmacksprobe erwartete uns bei „Nepomucen“. Ein sehr dunkles „oatmeal stout smoked plum“ mit starken Noten von kaltem Rauch und Backpflaume. Erinnerte etwas an einen stark geräucherten Pflaumenschnaps.

Bei Pühaste aus Estland gab es eine Weisse mit Joghurt und das Vienna IPA. Die Weisse war sehr unausgewogen und einfach nur platt sauer. Riecht ein wenig nach Joghurt und schmeckt nach Pfirsich Maracuja Joghurt. Das IPA war im Geruch fruchtig bitter, auf der Zunge karamellig mit einem cremigem Mundgefühl. Allerdings drückte die „verkäuferische“ Atmosphäre etwas die Stimmung an diesem Stand.

Pax Bräu aus Franken war die vorletzte Station an diesem Tag. Das „From Asia with love“ ist sehr interessant. Feine Noten von Koriander, Zitronengras, Pfeffer, Chili und Bitterorangenschale bilden eine tolle Komposition. Sehr lecker. Das Vollbier an diesem Stand war ein klassisches malzbetontes leckeres fränkisches Bier.

Den Abschluss bildete „Das gute Mönchsambacher Bier“. Ein leckeres angenehmes Ungespundetes mit süßen Karamellnoten.

Wer eher auf die klassischen Biere ohne spektakuläre Noten von Keksteig oder Früchten steht wird in diesem Post leider nicht ganz fündig. Trotzdem hoffe ich, dass euch die Vorstellung der etwas ungewöhnlichen Biere gefallen hat. (:

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