Auf die Berlin Beer Week folgte dann auch gleich das Bierfestival in Friedrichshain. Die Veranstaltung steht dieses Jahr ganz im Sinne des 500- jährigen Reinheitsgebots.
Zur Location gibt es nicht viel zu sagen. Auf der Straße zwischen den U-Bahnhöfen Frankfurter Tor und Straussberger Platz wurden viele viele Bierwägen und Foodtrucks aus aller Welt aufgebaut.
Als wir uns am Eingang endlich unseren Probierkrug (0,2 ml für 3,50€) gesichert haben konnte die feuchtfröhliche Verkostung starten:
- 1) Brauerei Zwönitz: das Rauchbier wies geschmacklich, sowie im Geruch leichte Raucharomen auf. Über die Zunge rollte quasi ein sehr mildes Stück „Speck“ welches von einer leichten Bitterkeit verfolgt wurde. Das IPA dieser Brauerei riecht tropisch nach Citrus und vor allem nach Mango. Geschmacklich ist es nicht allzu vollmundig, angenehm bitter und tropisch fruchtig.
- 2) Perstejn: dort gab es ein sehr sehr kräftiges und aromatisches Porter vorzufinden. Es riecht und schmeckt original nach Grafschafter Zuckerrübensirup. Die Resenz ist sehr feinperlig, das Bier insgesamt vollmundig und es entwickelt sich nach einer Weile ein klebrig-süsses Mundgefühl.
- 3) Sommerbecker Dachs Bier: der „Gestopfte Dachs“ roch sehr bitter und nach Grapefruit. Geschmacklich war es dann aber leider eher wässrig und gar nicht so bitter wie erwartet. Die frischen Citrusaromen machen das Bier aber zu einem sehr angenehmen Sommerbier. Das Märzen hingegen kam mit Aromen von kaltem Schweinebraten und Kupfer daher. Geschmacklich war es eher süßlich und ganz leicht metallisch.
- 4) Zwiwc: das Porter hatte geschmacklich starke Röstaromen. In der Nase setzten sich Whiskey- und Hefenoten ab.
- 5) Alpenstoff: Gustl hell ist ein sehr mildes Bier mit kräuterigen Waldaromen.
- 6) Haake Beck: das Kräusen war ziemlich mild und roch nur ganz leicht nach Malz und schmeckte leicht metallisch.
- 7) Krusnohor: das Summer Ale ist sehr sehr bitter und leider nur ganz schwach fruchtig. Der Geruch verspricht mehr als man in Wirklichkeit bekommt. Bitteres grünes Wasser beschreibt mein Festivallicht grün am besten.

- 8) Brauhaus Barbarossa: die Dorfplärre riecht süß und nach nassem Lappen. Geschmacklich ist das Bier dagegen angenehm süß und sehr schön vollmundig und lecker. Das Berliner Zeugerl riecht nach einem Hauch von Exotic, schmeckt süss und bitter und hat wunderschöne Hopfenaromen und eine rotbraune Farbe.
- 9) Schwarzbacher Schlossbrauerei: Hopfenperle Pils kommt mit metallischen, hopfigen und harzigen Aromen daher. Es schmeckt wie ein gutes mitteldeutsches Pils. Der Raubritter hält was sein Name verspricht. Es ist dunkel und schmeckt und riecht röstig und süß.
- 10) Hops Brewing: das Kellerbier war ein angenemes typisches Kellerbier und war mild süsslich und leicht metallisch. Es bleibt einem aber nicht unbedingt in Erinnerung. Franzmann´s No.1 ist fruchtig und etwas bitterer im Abgang. Ein angenehm zu trinkendes Lager mit Citrusnoten. In allem ein gutes Einstiegsbier, weil es nicht allzu viele Bittereinheiten hat.

- 11) Weihenstephaner Festivalbier: dieses Bier war die Besonderheit auf dem Bierfestival, zur Feier des 500- jährigen Reinheitsgebots. Dieses Bier ist wunderbar angenehm zu trinken, sehr sehr karamellig, fast schon zuckrig. Trotzdem ist es wunderbar ausgewogen mit einer leichten Bitterkeit und einer herrlichen frische. Zurecht trägt dieses Bier den Titel des Jubiläumsbiers.
- 12) Stiegl: Stiegl Goldbräu- ein untergäriges Vollbier, nicht bitter. Es lässt sich angenehm trinken und hat das Potenzial zum Feierabendbier. Das Paracelsus Zwickl war sehr lecker.
An dieser Stelle möchte ich mich für die immer kürzeren Bewertungen, Beschreibungen und Analysen entschuldigen. Dies ist einfach nur der Menge der verkosteten Getränke und dem Publikum um uns herum geschuldet. Am Ende ist Bier dann eben doch auch einfach nur ein alkoholisches Getränk. (;
Auch kann man sagen, dass das Bierfestival nicht nur von Gourmets aufgesucht wird, sondern auch von fleißigen Biertrinkern gern besucht wird.
Leider gab es auf dem Bierfestival viele sehr interessante Biere nur in Flaschenform. Dabei stimmte aber das Preis-/Leistungsverhältnis nicht überein (0,33ml/0,5ml für 4-6€).
Wir freuen uns dennoch sehr aufs nächste Jahr, Prost!